Casino-Verband Liechtenstein gegründet

Die Casinos in Ruggell, Schaanwald, Triesen und Balzers haben sich als Sektion der Wirtschaftskammer Liechtenstein (WKL) zum «Casino-Verband Fürstentum Liechtenstein» zusammengeschlossen, wie es in einer gemeinsamen Mitteilung heisst. Am Mittwochabend stimmte die WKL-Generalversammlung dem entsprechenden Antrag zu.

An der Gründungsversammlung vom 16. Oktober sei das Organisationsstatut von den Casinos bereits genehmigt und der Vorstand konstituiert worden.

Birgit Wimmer erste Präsidentin

Zur ersten Präsidentin ernannt wurde gemäss Mitteilung Birgit Wimmer, Verwaltungsratspräsidentin der Casinos Admiral in Ruggell und Triesen. Als Vizepräsident amtiert Thomas Pirron, Direktor des Casinos Schaanwald. Den vierköpfigen Vorstand vervollständigen Markus Kaufmann, Legal Counsel des Casinos Admiral AG in Ruggell als Kassierer sowie Martin Frommelt, Media Manager des Casinos 96 in Balzers.

Innert drei Jahren knapp 400 neue Arbeitsplätze

Die ersten beiden Liechtensteiner Casinos öffneten ihre Türen in Ruggell und Schaanwald im zweiten Halbjahr 2017. “Nach drei Jahren kann man festhalten, dass die Branche mit inzwischen fünf Betrieben erfolgreich gestartet und die vom Staat angestrebte Diversifizierung des Wirtschaftsstandorts Liechtenstein mit bereits knapp 400 neuen Arbeitsplätzen überaus gut gelungen ist”, heisst es in der Mitteilung. “Die Erwartungen des Staates wurden insbesondere auch hinsichtlich zusätzlicher Staatseinnahmen deutlich übertroffen.”

Folgerichtiger nächster Schritt

Die Casinos in Ruggell und Schaanwald seien seit Beginn ihrer Tätigkeit ordentliche Mitglieder der Wirtschaftskammer. Zusammen mit ihren nunmehrigen Partner-Casinos in Triesen und Balzers würden sie es als folgerichtigen nächsten Schritt erachten, sich unter dem Dach der Wirtschaftskammer als Verband zu einer eigenen Sektion zusammenzuschliessen. “Deshalb haben die Unternehmen bereits vor einem Jahr entsprechende Gespräche aufgenommen”, so die Mitteilung. “Auch wenn die vier Casinos in der Coronakrise bereits einen sehr konstruktiven Austausch gepflegt haben, zeigte sich gerade in dieser schwierigen Zeit, dass eine zentrale Standesvertretung einer Notwendigkeit entspricht.”

Nachhaltige Branchenentwicklung sicherstellen

Der Verband stehe allen Casino-Betreibern und weiteren Glücksspiel-Unternehmen offen, die über eine entsprechende Bewilligung der staatlichen Aufsichtsbehörden verfügen. Im neuen Verband sieht Präsidentin Birgit Wimmer einen Mehrwert für alle Seiten: «Der Verband versteht sich vor allem als Interessensvertretung der Branche und seiner Mitglieder sowie als einheitlicher Ansprechpartner für Wirtschaft, Politik, Medien und Gesellschaft. Nach unserer Überzeugung lässt sich eine nachhaltige Branchenentwicklung am besten mit einer gemeinsamen Anlaufstelle in Form eines Verbandes sicherstellen.»

Übergeordnete Interessensvertretung

Mitgründer Martin Meyer, Verwaltungsratspräsident der Casinos in Schaanwald und Balzers, erachtet den Verband gerade für die anstehende Konsolidierungsphase von hoher Bedeutung: «Die noch junge Liechtensteiner Casino-Branche hat innert kurzer Zeit eine relevante volkswirtschaftliche Bedeutung erlangt. Auch wenn mittlerweile Anzeichen einer Marktberuhigung zu erkennen sind, stellen die angekündeten weiteren Casino-Projekte im zunehmend gesättigten regionalen Markt auf dem Weg zur Etablierung der Branche hohe Herausforderungen dar. Deshalb sind wir überzeugt, dass nun der richtige Zeitpunkt gekommen ist, die künftige Entwicklung mit einer übergeordneten Interessensvertretung positiv zu unterstützen.»

Stärkung des Wirtschaftsstandorts

Seitens der Wirtschaftskammer Liechtenstein wird die Gründung des Casino-Verbandes sehr begrüsst, so Präsident Rainer Ritter: «Wir freuen uns, dass die sich dynamisch entwickelnde Branche sich unter dem Dach unserer leistungsstarken Organisation zusammengeschlossen hat. Damit können wir uns künftig gemeinsam für eine weitere geordnete Stärkung und Absicherung unseres Wirtschaftsstandorts einsetzen.»

Mit dem «Casino-Verband Fürstentum Liechtenstein» ist die Wirtschafts-Dachorganisation des Fürstentums auf nunmehr 25 Sektionen mit insgesamt über 900 angeschlossenen Unternehmen angewachsen.

Volksblatt, 29. Oktober 2020