Rechtstagung der Wirtschaftskammer Liechtenstein zur Einführung der bezahlten Elternzeit ab 2026

Vier Fachleute posieren lächelnd in einem freundlichen, professionellen Umfeld.

Am 17. und 18. September 2025 führte die Wirtschaftskammer Liechtenstein ihre diesjährige Rechtstagung durch. Aufgrund des grossen Interesses wurde das Format erstmals an zwei aufeinanderfolgenden Tagen angeboten. Im Fokus stand ein Thema, das viele Unternehmen und Arbeitnehmende derzeit intensiv beschäftigt: die Einführung der bezahlten Elternzeit ab dem 1. Januar 2026.

Mit dem neuen Gesetz macht Liechtenstein einen wichtigen Schritt, um die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu verbessern. Gleichzeitig bringt die Regelung zahlreiche neue Anforderungen für Unternehmen mit sich. Die Rechtstagung bot den Teilnehmenden einen umfassenden Überblick über die rechtlichen Grundlagen, die Finanzierung sowie praxisorientierte Lösungen für den betrieblichen Alltag.

Rechtliche Eckpunkte

Begrüsst wurden die zahlreichen Teilnehmerinnen und Teilnehmer von Nicole Kleinsorge, Juristin der Wirtschaftskammer Liechtenstein, die auch den ersten Teil der Veranstaltung gestaltete. In ihrem Vortrag erklärte sie die rechtlichen Eckpunkte des neuen Gesetzes: Wer Anspruch auf Elternzeit hat, wie lange diese dauert und unter welchen Voraussetzungen sie in Anspruch genommen werden kann. Zudem gab sie einen Überblick über die Rechte und Pflichten, die künftig sowohl Arbeitgebende als auch Arbeitnehmende betreffen.

Von der Antragsausstellung bis zur Auszahlung

Im zweiten Teil informierten Norman Frick, Fachexperte, und Sandra Kind, Leiterin der Liechtensteinischen AHV-IV-FAK, über die praktische Umsetzung und Finanzierung der Elternzeit. Sie erläuterten den Ablauf von der Antragstellung bis zur Auszahlung und zeigten auf, welche Schritte Arbeitgebende und Arbeitnehmende rechtzeitig einleiten müssen. Besonders im Fokus standen dabei die technischen Abläufe sowie die Frage, wie Betriebe den Überblick behalten können.

Betriebliche Herausforderungen

Den Abschluss bildete ein Vortrag von Dr. iur. Christian Geisselmann, Rechtsanwalt bei Niedermüller Rechtsanwälte. Er beleuchtete die betrieblichen Herausforderungen, die mit der neuen Regelung einhergehen. Dabei ging es unter anderem um die Übergangsbestimmungen zum Stichtag 1. Januar 2026 sowie um Strategien, wie Unternehmen Abwesenheiten planen, Vertretungen organisieren und ihre Kapazitäten sichern können. Gleichzeitig wurden rechtliche Gestaltungsmöglichkeiten aufgezeigt, die Betrieben im neuen Rahmen zur Verfügung stehen.

Die grosse Nachfrage und die aktive Teilnahme der Gäste zeigten deutlich, wie wichtig und aktuell das Thema ist. Die Wirtschaftskammer Liechtenstein sieht es als ihre Aufgabe, ihre Mitglieder bestmöglich auf die kommenden Veränderungen vorzubereiten und ihnen praxisnahe Hilfestellungen zu bieten.

Mit der Rechtstagung 2025 konnte ein wertvoller Beitrag geleistet werden, damit Unternehmen die Einführung der bezahlten Elternzeit gut informiert und optimal vorbereitet angehen können.