Geschäftsführer Jürgen Nigg im wirtschaftregional: Rückschau und Ausblick

Mann in Anzug vor Wirtschaftskammer Liechtenstein, strahlt Professionalität und Freundlichkeit aus.

Das Jahr 2025 war für uns als Interessensvertretung erneut sehr intensiv. Zu erwähnen gilt hier sicherlich eine KMU-freundliche Umsetzung der Elternurlaubsrichtlinie, bei welcher die zusätzlichen Kosten der  Finanzierung nicht durch die Arbeitgeber getragen werden. Es bleibt jedoch die Frage, wie die Umsetzung und Geltendmachung in der Praxis aussehen werden. Auch hier stehen wir als Wirtschaftskammer unseren Mitgliedern bei Fragen kompetent zur Verfügung.

Unser Anspruch für das kommende Jahr ist, unsere Interessensvertretung weiterzuentwickeln. Konkret werden wir uns auf den Bürokratieabbau konzentrieren. Insgesamt wirkt sich eine zu hohe Regulierungsdichte negativ auf Wachstum und Wirtschaft aus, da dadurch der Handlungsspielraum eingeschränkt wird und administrative Belastungen entstehen. Die kleinen Unternehmen werden durch einschränkende staatliche Regulierungen benachteiligt, da die Kosten für deren Vollzug für sie schwerer wiegen als für die grossen Unternehmen. Unser Vorgehen: Erstens: Die Wirtschaftskammer wird künftig systematisch an relevanten Konsultationsverfahren auf europäischer Ebene teilnehmen. Dadurch stellen wir sicher, dass die Interessen der liechtensteinischen Klein- und Mittelunternehmen frühzeitig in regulatorische Entscheidungsprozesse einfliessen. Zweitens: Um die Auswirkungen neuer Gesetze und Regulierungen auf KMU transparent darzustellen, wird die Wirtschaftskammer künftig im Rahmen von Vernehmlassungen strukturierte KMU-Verträglichkeitsprüfungen durchführen und in unseren Stellungnahmen diese aufzeigen. Als Grundlage werden Mitgliederbefragungen, sog. Blitzumfragen, zu den jeweiligen Gesetzesentwürfen durchgeführt. Mit diesem Vorgehen stärkt die Wirtschaftskammer ihre Rolle als zentrale Interessenvertretung der liechtensteinischen KMU und sorgt für eine konsequente Berücksichtigung der wirtschaftlichen Realitäten der Unternehmen auf nationaler und europäischer Ebene.

wirtschaftregional, 19.12.2025