Der ehemalige DU-Politiker aus Balzers soll die Nachfolge von Martin Meyer als Präsident der
Wirtschaftskammer antreten. Die Wahl findet am 17. Mai an der Generalversammlung statt.
Vor knapp zwei Monaten hatte Martin Meyer bekannt gegeben, dass er sich 2024 nicht mehr für das Amt des Präsidenten zur Verfügung stellen wird. Sein Nachfolger scheint bereits gefunden: Der Verbandsvorstand hat am Mittwoch beschlossen, Ado Vogt zur Nomination vorzuschlagen. Nach
einer Bestätigung durch die Sektionspräsidenten an der Konferenz vom 17. April würde die Wahl von Ado Vogt an der ordentlichen Generalversammlung vom 17. Mai erfolgen.
Politisch engagiert an mehreren Fronten
Der Balzner KMU-Unternehmer ist kein Unbekannter: Vor allem als DU-Politiker und ehemaliger stellvertretender Landtagsabgeordneter wurde er sicht- und hörbar, indem er Ecken und Kanten gezeigt hat. Vogt hat sich nicht davor gescheut, Unbequemes anzusprechen und seine Meinung mit
Nachdruck zu vertreten. So stand er bereits im Jahr 2019 als Vorsitzender des Nein-Komitees zum Neubau des Landesspitals stark in der Öffentlichkeit, als er eine regionale Einbindung und neue Gespräche forderte. Und auch im aktuellen Referendumskomitee gegen die beiden Energievorlagen ist er eingebunden. Ausserdem ist er Vorstandsmitglied im Mobilitätsverein Move-li, der im vergangenen Jahr gegründet wurde.
«Klare Haltung im Sinne der Mitglieder vertreten»
Vermutlich ist es aber genau seine Art und sein Engagement in vielen Bereichen, das ihn für die Wirtschaftskammer so interessant macht. «Wäre meine Art und Weise nicht genehm, hätte
man mich vermutlich nicht vorgeschlagen», ist Ado Vogt überzeugt. So werde er – sollte er denn gewählt werden – auch als Präsident der Wirtschaftskammer eine klare Haltung im Sinne der Mitglieder vertreten. «Also Klartext reden. Ich kann nun einmal nicht aus meiner Haut. Alles andere wäre auch nicht authentisch.» Ado Vogt bezeichnet sich aber auch als Pragmatiker. Dass die Findungskommission der
Wirtschaftskammer bei der Suche nach einem neuen Präsidenten auf ihn zugekommen ist, darüber freut sich Ado Vogt sehr. «Selbst wäre es mir nie in den Sinn gekommen, ob ein solches Amt für mich in Frage kommt. Insofern war die Anfrage eine Überraschung. Aber es passt zu mir – sowohl beruflich wie privat», ist er überzeugt. Schliesslich ist Ado Vogt auch selbst Unternehmer, seit September 2018 als Inhaber des Baudienstleistungsunternehmens Lucedue mit Sitz in Triesen und unter anderem auch als Präsident
des Naturstein-Verbands der Schweiz (NVS). Er ist überzeugt, dass er alle Ämter unter einen Hut bringt, zumindest in der «laufenden Phase» werde er sicher kein anderes Amt abgeben, lässt er wissen. Je nach Intensität der Aufgaben als Wirtschaftskammerpräsident könne sich das längerfristig allenfalls ändern.
Klar ist: Ein erneutes politisches Engagement kommt für Ado Vogt in dieser Phase nicht in Frage. «Da habe ich einen sauberen Schlussstrich gezogen und aktuell überhaupt keine Am-
bitionen.» Abgesehen davon, dass er es mit dem Präsidentschaftsamt auch nicht als vereinbar sieht und der Zeitaufwand zu gross wäre, möchte er seine Energie zudem ganz in sein Engagement bei der Kammer stecken.
Desirée Vogt, Wirtschaftregional, Freitag 19.01.2024